Kriemhild. Ein sinfonisches Spiel zum Nibelungenlied von Enjott Schneider

Samstag, 01.07.2023

19:30 - 21:30 Uhr

Passau, Dreiländerhalle
Emil-Brichta-Straße 11
94032 Passau

Eröffnungskonzert der 71. Festspiele Europäische Wochen Passau

 

Symphonieorchester des Passauer Konzertvereins
Festspielchor der Europäischen Wochen
Theresa Pilsl Sopran
Laima Bach Harfe
Miroslav Nemec Sprecher
Friedrich M. Dosch Sounddesign
Sophie Lux Videokunst
Markus Eberhardt Leitung
Enjott Schneider Komponist

Die junge Kriemhild ahnt: Wenn sie liebt, sterben Menschen. Doch wer kann ohne Liebe leben? Atemberaubend sind die Intrigen, deren Opfer sie wird. Ihr Mann ermordet, ihr Schatz geraubt, ihr Kind erschlagen. Verraten von Freunden, im Stich gelassen von den Brüdern, wächst in Kriemhild der Dämon der Rache… „Kriemhild“ ist ein mitreißendes Werk rund um Liebe und Leid, um Schuld und Unschuld, um Vergebung und Vergeltung. Im Auftrag der EW hat Enjott Schneider ein sinfonisches Spiel über das wohl berühmteste Epos des deutschen Mittelalters geschaffen, das um das Jahr 1200 mutmaßlich in Passau niedergeschrieben wurde. Mit Originalpassagen aus dem Nibelungenlied (in neuhochdeutscher Übersetzung), Solosopran, Chorgesang, Sinfonieorchester, elektronischen Zuspielungen und Videoprojektionen.

 

Am Freitag, 23. Juni 2023 findet um 19 Uhr im EW-Saal eine Einführung in das Nibelungenlied durch die Mediävistin Prof. Dr. Andrea Sieber von der Universität Passau statt. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Club Soroptimist International Passau. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Anmeldung unter SI-Passau-SF [at] gmx.de

 

SOUNDDESIGN UND VIDEOPROJEKTIONEN

Die konzertante Aufführung wird untermalt von mitreißenden Sounddesigns wie in einem Kinofilm. Dadurch versetzt das Klanggeschehen die Zuhörerinnen und Zuhörer förmlich mitten hinein in die Welt des Nibelungenlieds mit seinen Wundern, Kämpfen und Schlachten. Die renommierte Videokünstlerin Sophie Lux schafft Videoprojektionen, die das Publikum zusätzlich in den Bann des Geschehens ziehen.

 

EIN NIBELUNGENSPIEL FÜR PASSAU

Das Nibelungenlied ist mutmaßlich vor rund 800 Jahren in Passau niedergeschrieben worden. Dafür sprechen zahlreiche Passau-Bezüge und detaillierte Ortskenntnisse, die die Dichtung verrät. Der Passauer Bischof Wolfger von Erla (um 1180 – 1218) führte einen Hof, an dem Minnesänger ein- und ausgingen – mutmaßlich gab Wolfger den Auftrag, die aufregenden Abenteuer zu verschriftlichen, die die Spielleute schon lange mündlich tradierten.

KRIEMHILD – EINE PASSAUERIN?

In der Person Kriemhilds gibt es auffällige Parallelen zur ersten Königin von Ungarn, der Seligen Gisela, die in Passau ihre letzte Wirkungs- und Ruhestätte im Kloster Niedernburg fand. Sowohl die fiktionale Kriemhild als auch die historische Gisela heirateten als Christinnen einen ungarischen Heidenkönig. Beide hatten verwandtschaftliche Beziehungen mit dem Bischof von Passau. Seit mehr als 100 Jahren wird in den Kulturdebatten Passaus der Ruf nach einem Nibelungenspiel laut. Dazu gab es wiederholt Anläufe. Mit „Kriemhild. Ein sinfonisches Spiel“ möchten die EW nun zeigen, dass das Nibelungenlied in seiner packenden Dramatik auch ein heutiges Publikum mitzureißen vermag.

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