Bienennachmittag
Seit nunmehr 40 Jahren lebe ich mit und von Bienen nahe Egglham im Landkreis Rottal-Inn.
In meiner eher kleinen Erwerbsimkerei entstehen Honige aus dem Nektar und Honigtau der umgebenden Wälder und teilweise biologisch bewirtschafteten Fluren, zudem die einzigartigen Substanzen Propolis und Bienenwachs mit ihren vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten.
In meinem NATURLAND zertifizierten Betrieb stehen Tiergesundheit und Vitalität an erster Stelle der Bienenpflege. Die Richtlinien zur Bio-Imkerei verlangen eine Arbeitsweise und die Verwendung von Materialien, die den ursprünglichen Bedürfnissen der Bienen weitgehend angepasst sind. „Bio“ bestimmt außer der Honigqualität vor allem die der Haltungsform.
Ein respektvoller Umgang mit dem „Bien“ ist sehr viel wichtiger als das Streben nach maximalen Erträgen. Die heutige landwirtschaftliche Praxis macht es – nicht nur den Honigbienen – in machen Regionen ohnehin schwer genug, ein vielfältiges, von Agrochemikalien möglichst unbelastetes und auch ausreichendes Nahrungsangebot zu finden.
Die ausserordentlich komplexen Zusammenhänge innerhalb des „Superorganismus BIEN“ und seines Lebensraums sind noch lange nicht vollständig verstanden. Um es mit Karl von Frisch, der für seine Forschungen den Nobelpreis erhalten hat, zu sagen: „Das Bienenvolk gleicht einem Wunderbrunnen, je mehr man daraus schöpft, umso reichlicher fließt er“. Um das Wesen des Bien ist immer noch eine Fülle von Geheimnisse verblieben.