Die Nacht kurz vor den Wäldern
Der erste Theatertext von Bernard-Marie Koltès ist ein abgründiger Monolog, der den französischen Dramatiker 1977 mit einem Schlag berühmt machte. Er zeigt einen getriebenen Menschen auf der Suche nach menschlicher Nähe.
Ein junger Mann streift in einer regnerischen Nacht durch die Straßen. Man erfährt nicht seinen Namen. Nur, dass er ein Fremder ist. Einer, der nicht hingehörte, wo er lebte. Einer, der versucht, nicht mehr aufzufallen als der, der er ist. Einer, der einen Platz zum Schlafen braucht. Immer wieder verjagt und heimatlos begibt er sich auf die Suche nach einem Unterschlupf oder einem Gesprächspartner. Um zu reden, und um endlich einmal still stehen zu können.
Besessen von seinen Wünschen und Begierden, zerrissen zwischen einer tiefen Hoffnungslosigkeit und dem Impuls zur Revolte entwickelt er die Vision eines Zusammenschlusses aller Benachteiligten.
Ein furioser Monolog eines Suchenden, ein atemloser Streifzug durch die Abgründe moderner Großstadtwelten.

